Objektive
lenses

Gerade für Anfänger im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras ist es häufig schwierig, das richtige Objektiv auszuwählen, denn das Sortiment ist je nach Kameramodell enorm. Zwar kann eine DSLR stets auch mit Kit-Objektiv, also einem Standardobjektiv, erworben werden, ein ambitionierter Fotograf wird mit diesem Objektiv jedoch schnell an seine Grenzen stoßen. Spätestens dann ist es notwendig, sich genauer mit den verschiedenen Möglichkeiten andere Objektive auseinander zu setzen.

Was bedeuten die Zahlen und Buchstaben auf einem Kameraobjektiv?

Schon bei der Artikelbezeichnung einzelner Kameraobjektive kommt häufig Verwirrung auf, denn sie sind lang und für Anfänger meist nicht ohne weitere Recherche zu verstehen.

Objektiv Beschreibung

Im Folgenden nehmen wir die Beispiel-Objektivbezeichnung "AF 11-22mm f/4-5.6 IS STM" auseinander und erklären Dir die einzelnen Werte auf dem Objektiv.

Objektivbeschriftung: AF 11-22mm f/4-5.6 IS STM ⌀ 55mm

Brennweite | 11-22mm Ein wesentlicher Wert in der Objektivbezeichnung ist beispielsweise die Angabe über die Brennweite, hier "11-22mm".

Je größer die mögliche Brennweite ist, desto näher kann an ein Motiv herangezoomt werden. Mit einem Wert von 11-22mm zählt unser Beispiel-Objektiv allerdings zu den Superweitwinkelobjektiven.

Anhand der Brennweite des Objektivs unterscheidet man auch den Objektivtyp (Normal-, Weitwinkel-, Teleobjektiv)

Blendenöffnung | f/4-5.6 Weiterhin finden sich Angaben über die maximale Blendenöffnung im Format "f/4-5.6" auf den Objektiven. In diesem Fall steht dem Fotografen bei einer Brennweite von 11mm eine maximale Blendenöffnung von 4 und bei 22mm Brennweite eine maximale Blendenöffnung von 5.6 zur Verfügung.

Je geringer die Blendenöffnung ist, desto lichtstärker und besser ist das Objektiv.

Neben diesen Zahlen befinden sich häufig auch eine Reihe an Buchstaben auf den Objektiven für digitale Spiegelreflexkameras.

Bildstabilisierung | IS Die Abkürzung für einen optischen Bildstabilisator lautet bei Canon-Objektiven "IS", bei Nikon-Objektiven "VR" und bei Samsung "OIS". Ein optischer Bildstabilisator sorgt für einen Schutz gegen Verwackeln, indem es bei Erschütterungen zu einer Gegenbewegung der Linse kommt.

Besonderheiten | STM Bei Kameraobjektiven im höheren Preissegment sind häufig auch weitere Abkürzungen wie "USM" / "STM" bei Canon oder "SWM" bei Nikon zu finden. Sie stehen für die Verwendung eines besonderen Motors für die automatische Fokussierung, wodurch das Scharfstellen leister und schneller ablaufen soll.

⌀ 55mm Der Durchmesser des Objektives. Dieser ist wichtig für Objektiv-Aufsätze, bspw. Filter.

Welche Kameraobjektiv-Typen gibt es
und wofür werden sie eingesetzt?

Objektive lassen sich anhand der Brennweite in verschiedene Gruppen eingeteilen.

Die Einteilung anhand der Brennweite ist Auslegungssache und kann je nach Informationsquelle variieren.

Weitwinkelobjektive bis ca. 35mm (wide angle lens)

Objektive, die eine besonders kleine Brennweite haben, werden Weitwinkelobjektive genannt.

Weitwinkelobjektiv

Hierunter fallen alle Objektive mit Brennweiten zwischen zwischen 10-24mm. Sie eignen sich besonders für Architektur- und Landschaftsbilder, weil sie die Aufnahme eines sehr weiten Blickwinkels ermöglichen.

Normalobjektive 50-80mm (kit / normal lens)

Objektive mit Brennweiten im Bereich von 50mm haben, werden als Standard- oder Kit-Objektive bezeichnet. Mit diesen Objektiven werden Bilder erzeugt, die in etwa denselben Bildausschnitt abbilden wie das menschliche Auge.

Normalobjektiv

Es gibt auch Zoom-Objektive, die diesen Brennweitebereich abdecken, häufig handelt es sich bei Standard-Objektiven jedoch um Festbrennweiten, mit denen nicht gezoomt werden kann. Diese Objektive sind besonders leicht und zeichnen sich durch eine hohe Lichtstärke aus. Sie sind speziell für Portraits geeignet, weil sie durch die große Blendenöffnung weiche Hintergründe und ein besonders schönes Bokeh ermöglichen.

Teleobjektive ab ca. 70 mm (telephoto lens)

Ein Tele-Objektiv zeichnet sich durch eine hohe maximale Brennweite aus. Von einem Teleobjektiv spricht man meist ab einer Brennweite von 70mm und alles darüber.

Teleobjektiv

Diese Objektive ermöglichen es dem Fotografen, auch aus großer Distanz nah an ein Motiv heran zu zoomen. Somit eignen sie sich perfekt für die Sportfotografie oder für Aufnahmen von wilden Tieren. Tele-Objektive sollten besonders lichtstark sein, da durch die hohe Brennweite eine sehr kurze Belichtungszeit notwendig ist, um Verwackeln zu verhindern. Sollte das Objektiv nicht lichtstark genug sein, dann muss der ISO-Wert bei der Fotografie mit einem Tele-Objektiv meist sehr hoch gewählt werden, wodurch die Aufnahmen an Qualität verlieren. Teleobjektive besitzen häufig eine geringe Verzerrung.

Spezialobjektive

Makroobjektive (macro lens)

Makro-Objektive werden dann benötigt, wenn ein Motiv aus nächster Nähe aufgenommen werden soll, denn sie erlauben es, ein Objekt aus viel geringerer Nähe zu fokussieren als herkömmliche Objektive.

Mit Makro-Objektiven können sehr detailgetreue Fotos gemacht werden, weswegen sie besonders in der Naturfotografie zum Einsatz kommen. Doch auch für Portraits sind sie sehr gut geeignet, da sie meist sehr lichtstark sind.

Tilt-Shift-Objektive (tilt-shift lens)

Bei den Tilt-Shift-Objektiven handelt es sich um Spezialobjektive. Wie der Name schon nahe legt, ermöglichen diese Objektive das Verschieben (Shift) und Verschwenken (Tilt) der Linsen innerhalb des Objektives in Relation zum Sensor.

Fischaugenobjektive (fisheye lens)

sehr große Verzerrung.

Superzoom-Objektive

Als Allrounder in der Fototasche sind Superzoom-Objektive beliebt. Als Unterart der Zoomobjektive bieten sie einen besonders großen Brennweitenbreich, meist zwischen Weitwinkelbereich wie beispielsweise bei 18 mm und Telebereich wie etwa 200mm.

Diese Objektive sind besonders empfehlenswert für Reisen, da sie einen großen Brennweitebereich abdecken und somit ein häufiger Objektivwechsel vermieden werden kann. Sie haben aber auch verschiedene Nachteile, wie Unschärfe am Bildrand, Verzerrungen oder den Vignetten-Effekt.

Zoomobjektive & Festbrennweite (zoom & prime / fix lens)

Weiterhin unterscheidet man zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten.

Wie die Namen schon vermuten lassen, lässt sich mit Zoomobjektiven an ein Motiv heranzoomen, währen man bei Festbrennweiten lediglich eine Zommstufe hat und sich daher an das Motiv heranbewegen muss.

Man sagt, mit einer Festbrennweite bekommt man ein besseres Gefühl für die Motivwahl und den Bildausschnitt, da man den perfekten Bildausschnitt durch hin und herbewegen herausfinden muss, statt einfach aus einer Postion heranzuzoomen, bis alles drauf ist.

Optisch unterscheiden sich Zoomobjektive nur gering von Objektiven mit Festbrennweite. Am offensichtlichsten ist die Angabe der Brennweite. Während bei Zoomobjektiven logischerweise ein Bereich (bspw. 18-55mm) findet sich bei einer Festbrennweite nur eine einzelne Zahl.

Zoomobjektiv
Normalobjektiv
Objektiv mit Festbrennweite
Festbrennweitenobjektiv

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